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Ihre Website hat einen Klimafußabdruck

Die Digitalisierung ist Teil der Lösung der Klimakrise, reicht aber allein nicht aus. Beim Thema Klimafreundlichkeit ist nämlich auch wichtig, welches Datenvolumen Ihre Website hat. Je größer Ihre Seite ist, desto mehr Energie verbrauchen Ihre Besucher beim Besuch – und desto größer ist der digitale Klimafußabdruck der Seite.

9 % des weltweiten Energieverbrauchs stammen aus Aktivitäten im Internet

Daten sind gleich Energieverbrauch und Energieverbrauch gleich CO2-Emissionen. Daher ist es sinnvoll, die Datenmenge zu minimieren, damit auch der Klimafußabdruck minimiert wird. Wenn wir an der Digitalisierung arbeiten und beispielsweise Websites und Weblösungen entwickeln, bedeutet das also, dass wir dabei Rücksicht auf den Energieverbrauch nehmen müssen.

Wir bezahlen doch aber Klimakompensation?

Viele Hosting-Zentren nutzen heute Ökostrom, und zunehmend zahlen Websites Klimakompensation und nennen ihre Website daher CO2-neutral. Aber angesichts einer drohenden Klimakrise ist es sinnvoll, sich auch auf die Optimierung von Weblösungen zu konzentrieren. Wir vertreten die Auffassung, dass eine Website nur die Daten senden sollte, die notwendig sind. Auf Dauer reicht es nicht, wenn Unternehmen Klimaschutz nur durch den Kauf von Zertifikaten betreiben.

Die digitale Reise: Welcher Zusammenhang zwischen einer Website und ihrem Klimafußabdruck besteht

Eine Website reist von einem Server über das Internet zum Computer eines Benutzers. 25 % des Stromverbrauchs entfallen auf den Server, während die restlichen 75 % auf die Reise über das Internet und die Anzeige der Seite im Browser des Computers entfallen.

Schauen wir uns die verschiedenen Elemente der digitalen Reise und ihre Auswirkungen auf die Klimabilanz genauer an. Die Beschreibung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern soll eher ein Gesamtbild vermitteln.

Die Website

Die Datengröße der Seite wirkt sich während der gesamten digitalen Reise vom Hosting bis zum Download auf den Stromverbrauch aus. Daher ist es wichtig, dass die Seite von Anfang an optimierungsorientiert entwickelt und implementiert wird.

Wenn Sie sie selbst mit einem der vielen verfügbaren Tools codieren, müssen Sie darauf achten, dass Sie nur den Teil des Codes herunterladen, den Sie benötigen, damit der Rest des Codes nicht unnötig Datenvolumen beansprucht. Wenn Codes und Dateien korrekt optimiert sind, hat dies keinen Einfluss auf das Benutzererlebnis. Unserer Erfahrung nach gibt es auf einer Website durchaus einzelne Seiten, die weniger als 250 KB einnehmen, während heute im Vergleich mehr Seiten über 5 MB beanspruchen.

Hosting-Zentrum

Das Hosten von Websites benötigt Strom – für den eigentlichen Betrieb der Server, Firewalls, Netzwerkkomponenten, Backup etc. Viele Hosting-Zentren arbeiten heute daran, den Stromverbrauch zu minimieren, unter anderem durch Optimierung der Kühlung. Wird im Hosting-Zentrum Ökostrom verwendet, hinterlässt auch das einen kleineren Klimafußabdruck.

Das Internet

Wenn Sie eine Website besuchen, werden Daten über das Internet gesendet, um die Website auf Ihrem Bildschirm anzuzeigen. Die Website wird mit Datenpaketen gesendet, die durch Glasfaserkabel, Zugangspunkte und Router “reisen”. Sie alle brauchen Strom, und die Klimabilanz wird daher von der Datenmenge beeinflusst und wiederum davon, ob es sich um Ökostrom handelt.

Cloud (Dateien in der Cloud)

Die Website kann ein sogenanntes “Content Delivery Network” (CDN), auch “Cloud” genannt, verwenden. Eine solche Lösung bedeutet, dass die Dateien einer Website auf Servern in einem weltweiten Netzwerk geteilt werden. Wenn ein Benutzer beispielsweise in Singapur die Website herunterlädt, kann das CDN bis zu 95 % der Dateien von einem Server in der Cloud in der Nähe des Benutzers liefern, während nur die restlichen 5 % – die Inhalte selbst – den langen Weg vom Hosting-Server z. B. in Dänemark zurücklegen müssen.

Wenn eine Website viele Besucher aus aller Welt hat, kann CDN daher helfen, die Datenmenge, die über das Internet gesendet wird, zu reduzieren und so den Klimafußabdruck zu minimieren.

Computer – Tablet – Smartphone

Wenn Sie eine Website besuchen, verwenden Sie Strom, um die Seite anzuzeigen. Der Stromverbrauch hängt davon ab, wie groß die Seite ist und wie viel Energie der Browser benötigt, um die Seite anzuzeigen. Wenn die Seite gut gemacht ist, ist ein minimaler Energieverbrauch erforderlich, um sie anzuzeigen. Wenn Sie mehrmals auf die Seite zugreifen müssen, können Sie Ihren Browser so einstellen, dass er sich die Ressourcendateien der Website merkt und speichert, sodass Sie nicht immer wieder dieselben Dateien herunterladen müssen. Das trägt dazu bei, die gesendete Datenmenge zu minimieren und den Energieverbrauch zu senken.

Wie viel kann eine Website einnehmen?Energyfriendlyweb

Es gibt keine feste Liste, wie viel eine Website einnehmen muss. Aber je weniger Daten es beansprucht, desto weniger Strom wird es verbrauchen. Die folgenden Abbildungen können als Orientierung dienen.

Über 1 MB
Zu schwer
Unter 1 MB
Akzeptabel
Unter 500 kB
Gut
Unter 250 kB
Sehr gut

Quelle: TypoConsult